61,4 Millionen Euro hat der Bund im Vorjahr zur Stärkung des Forschungsstandortes Österreich für die jüngsten K1-Zentren im COMET-Programm freigegeben - mit GE Jenbacher, den Montanwerken Brixlegg und Plansee profitieren davon auch drei Tiroler Unternehmen.
„Mit den neuen K1-Zentren gelingt es uns, weiter auf hohem Niveau wissenschaftliche Kompetenz und technologisches Know-how in Österreich zu bündeln“, erklärte Innovations- und Technologieministerin Doris Bures anlässlich der Präsentation von zehn neuen österreichischen Forschungszentren – an zwei davon sind mit GE Jenbacher, die Montanwerke Brixlegg und Plansee SE drei Tiroler Unternehmen beteiligt.
„Der Ausgangspunkt waren unsere Gespräche mit der Standortagentur Tirol und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG über bestehende Fördermöglichkeiten. Hintergrund war, dass wir im Rahmen unserer langjährigen erfolgreichen Kooperation mit der TU Graz auf der Suche nach einer Förderung für langfristig orientierte strategische Forschungsprojekte waren. Die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen in einem Forschungsverbund war dabei durchaus eine spannende Option“, beschreibt Andreas Lippert, GM Reciprocating Engines Engineering in Jenbach, die Motivation des Gasmotorenherstellers, sich an dem Konsortium LEC EvoLET unter der Leitung der TU Graz zu beteiligen. Drei Ziele werden dabei verfolgt: die Reduktion der Treibhausgasemissionen der Motoren um 25 Prozent, die Entwicklung von robusten und flexibel einsetzbaren Gasmotoren als Alternativen zu Dieselmotoren, und die Flexibilisierung der Gasversorgung. „Das Schlagwort ist hier ‚Power to Gas‘, also der Einsatz von überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energiequellen, z.B. Windkraft zur Wasserstoffproduktion. Der erzeugte Wasserstoff wird dabei nicht gespeichert, sondern dem normalen Erdgas in der Pipeline beigemischt. Hier müssen Gasmotoren entwickelt werden, die dieses Gas ohne Wirkungsgradverlust nutzen können“, sagt Lippert.
Auf K1-Erfahrung können die Montanwerke Brixlegg zurückblicken, wurde doch das Projekt K1-MET, bei dem es um die Entwicklung innovativer, umweltschonender Verfahren in der Metallindustrie geht, bis 2019 verlängert und unter anderem durch den Industriepartner Plansee erweitert. „Die Rohstoffe, die wir aus der Recyclingwirtschaft beziehen, verändern sich sehr stark, was die Beschaffenheit betrifft. Insofern müssen wir neue Technologien entwickeln, um den Prozess wirtschaftlich zu halten und zudem die Metallausbringung zu erhöhen“, sagt Josef Pesl, Leiter Forschung & Entwicklung in Brixlegg. In der ersten Phase wurde nach einer Alternative zum eingesetzten Schachtofen gesucht, nun wird der Fokus auf mehrere Bereiche gelegt. Die Beschaffenheit des Ausgangsmaterials, das raffiniert wird, soll verbessert werden, gesucht werden auch Methoden, um den Brennstoff Koks effizienter einzusetzen bzw. zu substituieren und um alternative Anwendungen für das Nebenprodukt Schlacke zu finden. „Wir werden aber auch Untersuchungen starten, wie wir Nickel, Zinn, Blei und Zink noch besser ausbringen können“, so Pesl.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für diese Tranche des COMET-Programms beläuft sich auf 200,5 Millionen Euro. 61,4 Millionen kommen vom Bund, den Rest stellen die beteiligten Unternehmen und Bundesländer. Das Land Tirol stellt für die K1-Zentren LEC EvoLET und MET bis 2018 1,2 Millionen Euro zur Verfügung.
Dieser Beitrag ist auch im Standort Tirol, Ausgabe 03/2014 erschienen. Die gesamte Online-Ausgabe können Sie hier lesen.